Überall Sand…

von root

Wer hätte es für möglich gehalten: Auf der Baja California gibt es tatsächlich Sand! 😉 Und zwar in Form von Strand, Dünen, und selbst in der Kaktuswüste Sand ohne Ende, aus dem die stacheligen Riesen emporwachsen. Sand in sandfarben, Sand in Ockertönen oder beige, Sand in dunklem Grau, als Übergang zur Erdpiste. Ganz feiner Sand, der durch die Finger rinnt; „kantiger“ Sand, der sich rauh anfühlt und auf dem Patsha seine Fußspuren hinterläßt, oder lehmiger, eher nasser Sand, der wohl am besten für Sandburgen geeignet wäre. Und wir haben uns dieses Fleckchen Erde, also die Baja, zum Überwintern ausgesucht, wo zumindest einer von uns – Ihr dürft jetzt raten, wer 😉 – Sand doch so gar nicht mag. Ich scheine damit auch nicht alleine zu sein, denn ich habe einen Blogartikel gefunden, der mir tief aus der Seele spricht, und ich könnte es selber gar nicht besser formulieren. Brit schreibt darin (www.das-grosse-abenteuer.de/2023/02/09/baja-tage/):

Ich bin kein Strandmensch. Die klassische Reisebüro-Werbung mit weißen Pulverstränden, azurblauem Meer und sich sanft im Wind wiegenden Palmen funktioniert bei mir nur bedingt: Mein Auge erfreut sich an der Szenerie, aber mein Gehirn denkt sofort an Sand auf dem Handtuch. Sand in der Bikinihose, eine klebrige Sand-Sonnencreme-Mischung auf der Haut, Steine und spitze Muscheln, die durchs Badelaken pieksen, einen ständig im Wind umschlagenden Sonnenschirm. Und an die beschwerliche Schlepperei, die es braucht, um Equipment, Essen und Getränke für einen langen Strandtag an eben diesen Strand zu befördern – um dann schon nach einer halben Stunde zu denken, wie furchtbar heiß und langweilig es ist. Und – ich wiederhole mich da gerne – alles voller Sand. Ich bin jedenfalls bisher gut damit gefahren, Strand und Meer als bloße Augenweide zu betrachten, nicht als Ort, an dem man viel Zeit verbringt. Ich überlasse das Sonnenbaden anderen, nehme niemandem kostbaren Platz weg und alle sind zufrieden.

Bisher. Denn je länger wir auf der Baja California reisen, desto mehr beginne ich, das Thema noch mal neu zu überdenken. So viele Tage und Nächte stehen wir hier nun schon auf weichem Sand. Mit Blick aufs Meer und dem leisen Rauschen der Wellen als Schlaflied. Trinken morgens mit den Füßen im Sand Kaffee und sitzen abends in Campingstühlen am Lagerfeuer. Sehen Sonnenuntergänge, die jede 80er-Jahre-Fototapete farblos erscheinen lassen. Treiben langsam und ziellos durch die Tage wie Seegras in den ruhigen Strömungen unter der Wasseroberfläche. Und ich genieße es tatsächlich und wünsche mich nicht schon nach kürzester Zeit irgendwo anders hin, wo es weniger sandig und unbequem ist. Ich glaube, der große Unterschied zu bisher besteht darin, dass unser Zuhause die ganze Zeit in Reichweite bleibt. Unser Bus [= Brits Reisefahrzeug] ist wie der Kühlschrank direkt am Strand. Und die Snackbar, der Handtuchstapel, die Musikbox, das Bücherregal, der Sonnencreme-Spender, das Waschbecken, die Sonnenbrillenablage und der Kleiderschrank gleich mit dazu. So bequem und gut ausgestattet gefällt es selbst mir am Strand. 

Patshas „Füße“ sind ständig voller Sand; jeder nächtliche Stellplatz ist bislang nur über eine Offroad-Piste zu erreichen, und bislang – „Klopfen auf Holz“ – sind wir noch nirgends stecken geblieben. Unsere Sandbleche sind also noch unbenutzt. Nochmal: „ Klopfen auf Holz“. Aber das Innere unseres Wohnkoffers: Sand auf der Treppe, Sand im Eingang bei der Dusche, Sand im Flur, und Sand im Bett. Wir versuchen, dem zwar Herr zu werden, aber so oft können wir gar nicht saugen und wischen, wie sich der Sand wieder Zutritt zu unserem Wohngemach verschafft. Seit kurzem haben wir aber DIE Lösung: Wir haben uns eine Fußmatte besorgt, die vor unserer Eingangstreppe liegt. Ja, warum sind wir nicht schon früher auf diese geniale Idee gekommen, hat doch jeder normale WoMo-Camper so etwas vor seinem Domizil zu liegen, schon gar, wenn er auf einem normalen Campingplatz steht. Wir hätten es nicht gedacht, aber es funktioniert tatsächlich, und wir lassen unsere sandigen Schuhe seitdem auch draußen stehen – zumindest tagsüber. Der „Sandlevel“ ist im Inneren dramatisch gesunken – wenn auch nicht vollends verschwunden -, und so merken wir jetzt erst: Oh, statt Sand drückt jetzt die salzhaltige Meeresbriese durch unsere Fenster und läßt am Rand alles klebrig zurück. Aber dafür haben wir aktuell keine Lösung, außer Putzen natürlich. 😊

(Musik von: https://www.musicfox.com/)

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