Adieu, Frankreich! ¡España, allá vamos!

von root

Was kriegt die meisten Likes auf Instagram? Nein, nicht unsere schönen Sonnenuntergangs- oder Landschaftsbilder! Nein, unsere eher „diesigen“ und „matschigen“ Bilder unserer beinah-Festfahraktion auf einer nassen Wiese im Berggebiet um Puy Mary! Mmh, was soll uns dies sagen? 😉 Wir hoffen natürlich, daß dies nicht nochmal passiert, aber seitdem sind wir vorsichtig und bei unserer ersten Offroad-Passage nördlich von Prats de Llucaries senken wir den Reifendruck – und unseren Blutdruck – doch lieber vorher ab. Aber der Reihe nach!

Nachdem wir in Segur les Villas doch noch auf einem sicheren Platz stehen konnten und uns – nach kurzem Leviten Lesen des zuständigen Dorfbewohners – noch ein toller Urlaub gewünscht wurde, tendierten wir dazu, doch eher wieder größere Straßen zu fahren. Nun ja, Frankreich macht es uns an manchen Stellen auch nicht ganz leicht, wenn mal wieder – mitten im Nichts – ein Verbotsschild für > 3.5 t auftaucht und man über noch kleinere Straßen zu einem Umweg gezwungen wird. Nur gut, wenn dann kein Gegenverkehr auftaucht, aber die Steigungen – oder das Gefälle – ist für Patsha teilweise nicht ohne. So meldet sich auch unsere Lenkung, die plötzlich Klappergeräusche von sich gibt und sich wabbelig anfühlt, und wir versuchen, alles was sich „Schraube“ nennt, anzuziehen. Zumindest eine der Briden dankt es uns. Bei Toulouse geht es auf Autobahnen drumherum und nach Carcassonne wollten wir eigentlich die Überlandstraße nehmen. Auch hier wieder ein Verbotsschild für > 6 t. Wir sind wahrscheinlich noch nicht abgebrüht genug, aber dann halt wieder auf die kostenpflichtige Autobahn zurück. Der Vorteil: So erreichen wir Carcassonne einen Tag früher, stehen auf einem gut bewachten WoMo Parkplatz und erleben die Festungsanlage bei Nacht. Ich war vor ca. 15 Jahren schon mal hier, tagsüber, an einem Wochenende und mit vielen anderen Touris, aber jetzt: Das Ambiente ist schon wirklich speziell! Im Dunkeln, bei Vollmond, kaum weitere Menschen in der Anlage, der Wind pfeift lärmend um die Ecken, und ein leichter Nieselregen sprüht ins Gesicht. Man fühlt sich wie eine Mischung aus „Eroberer“ und „Entdecker“ in den Gassen der Festung. Einfach abenteuerlich!

Am nächsten Tag schauen wir uns bei Ille sur Tet die Sandsteinformationen an. Zwar können sie längst nicht mit dem Brice Canyon mithalten, aber unser nächtlicher Stellplatz mit Ausblick darauf toppt doch den amerikanischen Campground nahe jener Sehenswürdigkeit in den USA. Als dann auch noch der Vollmond aufgeht… Toll!

So versöhnt uns Frankreich – trotz der für uns schwierigen Straßenverhältnisse – doch noch mit ein paar Highlights. Und am nächsten Tag sind wir auch schon in Spanien. Unsere bisherige Route haben wir hier hinterlegt.

Nachdem wir hinter der Grenze dem NP Cap de Creus einen Besuch abstatten wollten und uns bei den engen Straßen wieder in Frankreich gewähnt haben, sind wir ins Landesinnere gedreht. Beuda war eigentlich eine Spontan-Entscheidung, da die Beschreibung in der Park4Night App ‚nett‘ war. Aber für uns im Nachhinein ein Geheimtipp: Tolles Panorama, toller Stellplatz, super leckeres Restaurant vor der Nase, und ein Wandergebiet mit unzähligen Routen. Zwar nicht so toll ausgeschildert – wir haben uns mehr oder minder verlaufen und sind dann beim Castellot gelandet -, aber der Ausblick war einfach atemberaubend. Wobei wir auch gestehen müssen: Regentage können wir auf unserer Reise an einer Hand abzählen!

 

So wie den nächsten Tag: Regen, der dazu geführt hat, daß über – vermutlich – den Zyklonfilter unsere Luftfilter mit Wasser vollgesogen wurden. Blöd, wenn auch nicht dramatisch, hat aber zu einer neuen roten Warnanzeige im Cockpit geführt (die leider bis heute immer wieder an geht, wenn wir bei Last fahren). So sind wir dann im Regen bzw. Nebel von der „Hauptstraße“ abgebogen, haben uns in die Berge „verkrümelt“, und – was sollen wir sagen – wurden am nächsten Tag mit einem erneuten Panoramablick verwöhnt. Ein Blick auf unsere Wetter-App – wir nutzen hier hauptsächlich „Yr“ – hatte auch schon Sonnenschein versprochen, und so dezimieren wir mal wieder unsere Wäscheberge aus allen Ritzen um unsere Waschmaschine herum. Selbst hier in der eher einsamen Gegend werden wir von Spaniern angesprochen, die interessiert an unserem Patsha sind. Zuvor wurden wir schon mal – bei unserer Zyklonfilter-Reinigungs-Aktion im Regen – mit „Servus“ begrüßt, von einem spanischen Pärchen, welches extra wegen uns angehalten hatte. Einfach super nett!

Spanien hat uns direkt „gefangen“: In den nächsten Tagen erwarteten uns weitere, landschaftliche Highlights, über geplante, aber auch spontan gewählte Routen. Stöbert doch gerne selber in unseren Fotos. Wir sitzen jetzt erstmal an einem außergewöhnlichen Platz an der Mauer eines Stausees, und holen uns den ersten Sonnenbrand beim Tippen dieser Zeilen!

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