Umschulung zum Mechaniker

von root

Unser Weihnachtsurlaub beginnt. Aber anstatt die freie Zeit zu genießen – oder im Geschenke-Kaufen-Wahn auszubrechen -, fahren wir zu FRM-Technik, um mit unserer Umschulung zum Mechaniker zu beginnen. Im Ernst: Benny hat uns angeboten, den Service zusammen zu machen. Klasse für uns, denn so können wir grundlegende Dinge an unserem Fahrzeug lernen und dabei den Profis über die Schulter schauen.

Bevor wir jedoch damit starten, muß etwas Diesel in die Tanks, denn wir wollen ein paar Kilometer fahren, um den Tacho an die neue Reifengröße anzupassen. Wieder retour fangen wir zusammen mit dem FRM-Technik-Team an, die Öle aus Motor, Getriebe als auch Differentialen herauszulassen. Parallel dazu versucht Benny mit einem seiner Mitarbeiter, den Bolzen aus der Lenkstange zu entfernen, denn unser Lenkrad steht mindestens eine Viertel Umdrehung schief. Tja, wenn der Bolzen sich so einfach entfernen ließe. Mehrere Hammerschläge und Aufwärmphasen mit einem „Flammenwerfer“ später – genauer gesagt, nach bestimmt 2-3 Stunden – sind der Bolzen und das Gelenk heraus. Leider liefert MB nur das gesamte Gestänge, nicht nur die Enden. So kommt das gute Stück erst am nächsten Tag abends, und kann erst am dritten Tag eingebaut werden. Bis dahin heißt es: Patsha nicht bewegen.

Aber es ist genug zu tun! Neben dem Öl- und Filterwechsel müssen auch noch alle Schmiernippel gefunden und reichlich mit Fett versorgt werden. Daneben haben wir noch eine Liste mit „Kleinigkeiten“, die es im Wohnkoffer zu montieren gilt. Und abends legen Boris und ich immer eine Putz-Nachtschicht ein, damit es später beim Einzug schneller geht. Zudem legen wir die Böden von Schubladen und Co. mit passend zurechtgeschnittenen Weichschaummatten aus. Hoffentlich dämpft dies später jegliche Wellblechpisten und unser mitgenommenes Porzellangeschirr – wir wollten uns nichts neues kaufen – hält eine Zeitlang.

Am dritten Tag muß auch noch die Lichtmaschine in ein leistungsstärkeres Modell getauscht werden; so hatten wir uns dies gewünscht. Auch erneuern wir die Kupplungs-Hydraulik-Flüssigkeit. Weitere Ersatzteile, wie z.B. letzte Plastikverblendungen im Fahrerhaus, oder auch eine Plastikröhre im Stauraum für diverse Rundteile, werden parallel montiert. Und – schöne Tradition – wir dürfen mittags immer mit dem gesamten Team Mittagspause machen und werden liebevoll von Steffi verpflegt. Wie eine kleine Familie!

Abends fahren Boris und ich nach Giengen, um die tolle Esskultur zu testen. Die kleine Innenstadt ist weihnachtlich geschmückt und menschenleer. Mal ein toller Döner-Imbiss – war wirklich gut! -, mal ein leckerer Italiener. Bei den kalten Temperaturen – wir hatten bis zu minus 6 Grad – brauchen wir noch etwas Winterspeck. Aber der Wohnkoffer ist prima isoliert. Wir merken die kalten Temperaturen nur dann, wenn wir nachts in die Werkstatt tigern, um das Bad aufzusuchen. Ansonsten schlafen wir bereits die ersten Nächte wie Murmeltiere. Ist schon eine gemütliche Höhle, die wir in unserem Wohnkoffer haben.

Am letzten Tag vor Ort ist bei FRM-Technik „Weihnachtsaufräum- und Putzaktion“ angesagt. Währenddessen befüllen wir den Wassertank randvoll, damit wir sehen, wie dies alles funktioniert. Und kriegen eine letzte Einweisung in die Technik vom Wohnkoffer. Hoffentlich behalten wir all‘ die Informationen! Schon früh morgens haben wir unsere Thermarest gepackt und unser zukünftiges Froli-System aufgebaut. Unsere richtigen Matratzen warten Zuhause bereits auf ihren Umzug.

Wir haben uns sehr darüber gefreut, daß wir auch zur kleinen Weihnachtsfeier von FRM-Technik eingeladen sind. So werden wir lecker mit griechischem Essen verpflegt und genießen noch einmal die schöne und lustige Atmosphäre in dieser „kleinen Familie“!

Tja, und dann kommt der Heimweg. Wir werden diesmal doppelt so viel Zeit brauchen wie sonst nur mit dem PKW. Ok., wir haben auch noch die großzügigen Tankgutscheine in Ingolstadt eingelöst – warum haben wir uns nochmal den Streß angetan, mit einem ungewohnt großen Gefährt in der Dunkelheit bei regem Verkehr in die Innenstadt mit eng zugeparkten Straßen zu fahren??? -, aber vor allem war halt Tempo 80 km/h max. angesagt. Ich voraus im PKW, Boris hinterher in Patsha. Zwar mit Walkie Talkies ausgestattet, die aber nur bei engem Abstand wirklich funktioniert haben, und vor allem blöd, wenn man sich verliert. Ist leider in Summe 3x passiert. Schon schwierig, den Abstand immer so eng einzuhalten, daß kein anderer PKW dazwischen einschert. Als wir dann abends nach ca. 5 Stunden in Wolfsegg vor der Scheune, in der wir Patsha unterstellen dürfen, angekommen sind, gab’s noch die letzte Packung: Blitzeis! Es  hat zwar schon ab Ingolstadt angefangen zu regnen, bei minus 1 Grad, aber da waren die Straßen noch ok. Nur in Wolfsegg wurden dann noch einmal alle Register gezogen. Beim Aussteigen aus dem PKW und Aufmachen des Scheunentors hat’s einen fast die Füße weggezogen, so rutschig war es. Ihr könnt Euch denken, daß wir in dieser Nacht fest und tief geschlafen haben.

Am nächsten Tag schauen wir uns zunächst nochmal die wenigen Fahrvideos an, die ich beim Hinterherfahren – da Patsha mal wieder falsch abgebogen war 😉 – gemacht hatte, und: Die Bremslichter gehen nicht. Puh, 180 km nach Hause gefahren ohne Bremslichter. Tja, wir hätten nicht nur eine Umschulung zum Mechaniker, sondern auch Elektriker machen sollen. Peinlich berührt rufen wir zu Heiligabend bei Benny an und es stellt sich zuguterletzt heraus, daß eine entsprechende Sicherung korrodiert – nicht durchgebrannt! – ist. Gut, daß er uns Ersatzsicherungen ins Handschuhfach gelegt hat. So ist dies schnell behoben.

Ach ja, wir haben ja Urlaub und es ist Weihnachten! Schuldbewußt hieven wir die Kartons und Körbe am 24. und 25.12. von unserem Drachennest in Patsha hinein und räumen die Schränke voll. Die ersten Nachbarn schauen interessiert vorbei und wir versuchen, auch nur ganz leise Lärm zu machen. Nach knapp 2 Tagen durchpowern ist alles geschafft und geschleppt! Und – der absolute Wahnsinn und ein Hoch auf Boris Pack- und Stopfkünste! – wir haben sogar noch Platz!!! Unsere Panik, alles mitzubekommen, und weswegen wir superkurzfristig noch einmal eine zweite Zargenbox für’s Fahrerhausdach gekauft hatten, ist wie weggewischt. Wir können sogar im Stauraum noch mit weiteren Decken auspolstern, damit nichts umherrutscht. Um jedoch ehrlich zu sein: Es ist immer noch viel zu viel Zeug. Aber besser, alles einmal drin, auch wenn man nichts mehr findet, und dann später verschenken. Ja, wo war nochmal die Zahnbürste und der Kaffeebecher?

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