Im Zick-Zack durch Frankreich „par excellence“

von root

Wir fühlen uns in Frankreich wie auf einem Handlingskurs: Eine Kehre nach der anderen; wir zählen die Kreisverkehre schon nicht mehr; enge und engste Durchfahrten in Ortschaften mit hohen Randsteinen mittig und rechts; Nationalstraßen, die sich als Kleinst-Wege entpuppen, mit extremen Steigungen oder Gefällen; mal wieder eine Höhenbegrenzung („Passen wir wirklich durch?“). Entweder liegen wir mit unserer Routenwahl total daneben, oder Patsha ist einfach zu groß für die hiesigen Straßen. So hangeln wir uns im Zick-Zack Kurs, insbesondere, wenn mal wieder eine Straße für mehr als 7.5 t nicht erlaubt ist, durch die Landschaft. Diese ist wirklich traumhaft, aber die Fahrerei – und „Aufpasserei“ – kostet schon einige Nerven.

 

Von unserem wirklich schönen Platz direkt in einer Kehre am Lac de Serre Poncon hangeln wir uns weiter südwärts bis zum Mittelmeer, um danach wieder Richtung Inland zu drehen. Dank der App „Park4Night“ haben wir nie ein Problem, einen schönen Stellplatz zu finden. Nur den im Gewerbegebiet in Manosque „entdecken“ wir selber. 😉 Irgendwie sind unsere Originalkabel zur Lichtmaschine zu brüchig und wir müssen sie erneut reparieren. Gut, daß wir inzwischen wissen, woran es liegt, wenn die Warnlampe angeht, aber nervig ist es schon. Insbesondere, wenn es draußen super stürmisch ist und wir das Fahrerhaus kippen müssen. Uii, uii, uii! Der Mercedes Händler bzw. deren Werkstatt in Manosque hat zwar erst in 2 Wochen einen Termin – Personalmangel! -, aber sie sind sehr hilfsbereit und verweisen uns an eine Truck-Werkstatt nur einen Kilometer entfernt. Hier macht ein Mitarbeiter es möglich, daß wir am nächsten Vormittag terminlich dazwischen gequetscht werden. Es wird hier zwar auch nur eine – dafür aber professionelle! – Notreparatur, aber wir hoffen, daß dies länger halten wird. Auch sie hätten den nächsten Termin erst in einer Woche frei.

Unsere Kontakte, insbesondere zu anderen Campern, halten sich derzeit (leider) in Grenzen. Ein Weltreisemobil, ähnlich zu unserem, haben wir bislang noch nicht gesehen. Dennoch freuen wir uns, wenn wir von überholenden Autos einen „Daumen hoch“ aus dem Beifahrerfenster gezeigt bekommen, oder uns sympathische Franzosen interessiert ansprechen. Eine ältere Dame an einer Tankstelle fragte uns auch verwundert: C’est votre maison? Oui, unsere stolze Antwort. An der Mittelmeerküste haben wir mit einer kleinen französischen Familie einen kurzen Plausch, die mit ihrem Van aus der Nähe angereist sind. Nach insbesondere jenem, anstrengenden Fahrtag eine willkommene Abwechslung. Wer gerne mit dem LKW durch Cannes fahren möchte, oder die Küstenstraße westlich davon, kann dies gerne versuchen.  😉 Wie war dies nochmal mit dem Handlingskurs? Kleine Anmerkung: Die Küstenstraße ist unseres Erachtens tatsächlich sogar gefährlich, da die Motorradfahrer diese als Rennstrecke benutzen und wenn man ihnen mit jener Breite entgegenkommt…

Abgesehen von der Notwendigkeit zu Waschen, und damit mal 2 Nächte irgendwo zu stehen und die Wäsche zu trocknen, sind wir jeden Tag – oder Nacht – woanders. Die Stellplätze sind so vielfältig und es ist nie ein Problem, einen tollen und kostenlosen zu entdecken. Nur in Städten erlauben wir uns, einen überwachten, und daher kostenpflichtigen, Platz auszuwählen. Auch das Wasser-Tanken ist bislang relativ unproblematisch: Mal ein Hinweis in der Park4Night App, mal an einer Tankstelle bunkern – ok., wir mußten tatsächlich auch mal Diesel nachtanken. 🙁 Teuer, teuer! Aber unsere zweite Überschlagsrechnung zeigt nunmehr: Anstelle von 27…28 l / 100 km dürften es jetzt 24 l/100 km sein. Schon besser, aber noch nicht optimal.

Besser werden auf jeden Fall die Temperaturen und wir genießen schon die ersten Lagerfeuer draußen. Aber von „frühlingshaft“ sind diese noch etwas entfernt, auch wenn die Sonne vom Himmel lacht. Hier sind wir wahre Glückskinder und wenn man die „Schnee-Kapriolen“ mal außer Acht läßt, sind wir die ersten drei Reisewochen in wirklich überwiegend sonnigem Wetter unterwegs. Unseren B2B-Lader (=Ladung der Wohnkoffer-Batterien durch den Motor) haben wir schon seit Deutschland nicht mehr an, und unsere Solar-Packs auf dem Dach lassen das Batterie-Herz höher schlagen. So haben wir alle paar Tage immer wieder vollgeladene Batterien und können uns jeden Morgen Kaffee oder Tee „mit viel Watt“ gönnen. Und abends natürlich einen leckeren Rotwein. Wir sind ja schließlich in Frankreich!

 

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