Es gibt kein schlechtes Wetter…

von root

…sondern nur unpassende Kleidung! Und prompt sind wir bei DEM Nummer 1 Gesprächsthema der Welt, egal in welchem Land, egal in welcher Kultur. Da fragt man sich auch: Haben die 2 von Passion4Patina bereits das Sommerloch gefunden und fangen jetzt auch schon mit DEM Thema an? 😉 Wir schweigen uns erst einmal dazu aus…

Wie für jeden Reisenden, egal, ob Kurzurlaub, Städtetrip oder Langzeitreise, ist natürlich auch für uns das Wetter mit eine der entscheidenden Komponenten. Unpassend ist, wenn man zur falschen Saison am falschen Platz mit falschem Equipment – für Mensch und Auto – ist, oder man lokal 2x das Lagerfeuer erneut nach einem kräftigen Regenguss anfachen muß, um es genießen zu können (wie uns auf dem Labrador Highway passiert, und wir haben beim 3.ten Regenschauer aufgeben müssen). Was die jahreszeitliche Saison im jeweiligen Reiseland angeht, versuchen wir möglichst, in der Vor- oder Nachsaison in einem Land zu sein, was jedoch nicht immer aufgeht – wie jetzt hier in der Mitte Kanadas, wo wir zur Hauptsaison und zur Hauptferienzeit unterwegs sind. In Bezug auf das lokale Wetter schauen wir bestimmt einmal pro Tag in diverse Wetter-Apps, damit wir wissen, wie das heutige Tageswetter oder was auch die nächsten 2…3 Tage auf uns zukommen wird. Entweder arbeiten wir mit „Yr“, oder mit den auf unseren Handys bereits vorinstallierten Wetter-Apps bzw. dem Regenradar von „Wetteronline“. Natürlich hilft auch der Blick in den Himmel, denn nicht selten irren die Wetterprognosen, aber eine richtige Vorausschau ist dies selbstredend auch nicht. Wobei die Zeit, die wir haben, in den Himmel zu schauen, immer länger wurde: Einerseits, bei dem Wechsel der verschiedenen Zeitzonen immer weiter ‚gen Westen; andererseits, den immer länger werdenden Tagen auf der Fahrt Richtung Norden.

Während bei Urlauben das Wetter wichtig ist, um zu entscheiden, ob der Besuch einer landschaftlichen Attraktion lohnt oder wie man sich anziehen sollte, ist für uns zusätzlich wichtig: Wann können wir wieder Wäsche waschen? Wird der morgige Weg zurück von unserem Stellplatz auf die Hauptstraße matschig und rutschig? Kriegen wir über den nächsten Tag hinweg unsere Batterien mittels Solar wieder voll und können sie daher aktuell tiefer entladen? Sollten wir mal wieder in Luftfilter- oder Unterflurkasten schauen, ob diese geflutet sind? Ok., diesen Punkt haben wir glücklicherweise über verschiedenste Maßnahmen mittlerweile im Griff.

Nachdem das Wetter auf Neufundland – nach unserem Empfinden – recht mäßig war, sind die Temperaturen im Juli in der Mitte Kanadas auf die knapp 40 Grad Celsius gestiegen. Da hätte man sich zwar abends in den Schatten, den Patsha wirft, setzen können, aber auch den lieben Moskitos scheint die Hitze nichts auszumachen. So haben wir doch mehr als uns recht ist im Wohnkoffer gehockt, den kleinen Tisch-Ventilator angemacht, oder sogar – mit Fenster zu – die Klimaanlage. Eigentlich super schade! In dieser Zeit haben wir auch abends des Öfteren ein Wetterphänomen beobachten können: „Aufblitzende Wolken“, ohne Blitz und Donner. Wetterleuchten par excellence um uns herum. Da der Regen in jener Zeit seltener war, gab es dafür keine Regenbögen zu bewundern. Aber wir sind sicher, auch diese Zeit wird wieder kommen.

Richtig froh sind wir auch um unsere Dachklimaanlage im Fahrerhaus. Natürlich könnte man bei jener Hitze mit offenem Fenster fahren, was wir auch oft machen. Aber auf den Highways, mit heruntergekurbelten Fenstern, ist Patsha merklich lauter, und auch der warme Fahrtwind macht richtig müde. So haben wir den Dieselverbrauch Verbrauch sein lassen – final haben wir keinen Mehrverbrauch ausgerechnet – und unsere Klimaanlage des Öfteren auf den langen Fahrtstrecken genutzt.

Im Wohnkoffer sind wir dankbar, daß wir den kleinen Tischventilator haben und das FRM-Technik über unserem Kühlschrank auch 2 Ventilatoren eingebaut hat, um die dahinter entstehende Abwärme – zwar in den Wohnkoffer hinein, aber … – aus der Lücke zwischen Kühlschrank und Wand hinauszuleiten. Ansonsten würde sich die Effizienz vom Kühlschrank doch merklich reduzieren. Dafür können wir entweder unseren Badlüfter oder unsere Dunstabzugshaube nutzen, um die entstehende Hitze aus dem Koffer abzuführen, oder natürlich: Fenster – mit Moskitonetzen – weit auf. Wenn dann draußen noch eine Luftbewegung ist, dann ist letzteres die erste Wahl, auch wenn diese doch merklich den Luftstrom reduzieren, selbst wenn wir nicht die super dichten „Skandinavien-Netze“ haben. Momentan können wir uns bei einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 80 % glücklich schätzen, denn wie wird dies wohl erst in Mittelamerika werden? Wir waren in einem Urlaub mal für 3 Tage im Amazonas-Gebiet und wissen, wie sehr die Kombi aus Hitze und 100% Luftfeuchtigkeit, gepaart mit brutzelnder Sonne, schlaucht. Aber jetzt, wo wir diese Zeilen schreiben, hat sich die Temperatur wieder normalisiert und wir schieben diese Befürchtung mal weit von uns weg.

Das Wetter hier in Kanada beeinflußt auch stark die Erhaltung der vielen Brände, natürlich auch die Entstehung derer – so nicht von Menschenhand verursacht. Bislang haben wir uns über diverse Websites über die Waldbrände informiert bzw. auch, welche Straßen offen sind oder gar geschlossen werden mußten. Die Schließung eines Highways hat auch unsere Routenplanung beeinflußt, so daß wir dann eher südlich in der Region Quebec unterwegs waren, als über den nördlicheren Highway #113. Oft war die Luft auch diesig – das erste Mal hatten wir dies auf dem Labrador Highway zu spüren bekommen -, auch wenn es entgegen unserer Erwartung nie nach Rauch roch. Zuerst dachten wir damals an Nebelschwaden, die aufzogen, aber man bestätigte uns den Ursprung in den Waldbränden von Quebec und später dann in jenen von Saskatchewan. Glücklicherweise sind wir bislang nicht durch Waldbrandgebiete gefahren, aber wir erinnern uns noch an einen früheren USA Urlaub, wo wir mit die ersten waren, die damals wieder zum Tenaya Lake fahren durften, nachdem die Schwelbrände besiegt wurden. Es ist alles andere als ein schöner Anblick. Auch jetzt fahren wir durch Gebiete, in denen Brände schon mehrere Jahre zurückliegen und die Natur braucht doch einige Jahrzehnte, um sich wieder zu erholen. Schwarzverkohlte „Zahnstocher“ ragen in den Himmel: Ein sehr trauriger Anblick!

Seit wir Neufundland verlassen haben, sind wir auch mit sog. Fire Bans konfrontiert, d.h. Lagerfeuer als auch das Grillen oder die Nutzung von Gasbrennern im Freien ist untersagt. Verständlich und schade zugleich, denn abends am Lagerfeuer sitzen hat seinen Flair. So kochen wir immer drinnen, was die Hitze im Wohnkoffer ebenfalls nochmals erhöht. Generell haben wir gemerkt: Wir können eher die Hitze/Wärme im Wohnkoffer halten, als die Kälte. Was also gut für den Winter ist, ist schlecht für den Sommer. Denn selbst wenn wir dank unserer Klimaanlage mal auf z.B. 22 Grad abgekühlt haben, sind die 26 Grad schon wieder nach einer Stunde erreicht. Vermutlich durch die ganze „Stauwärme“ in den Schränken und Fächern. Und eine Nacht durchlaufen lassen können wir unsere Klimaanlage nicht, denn dafür reicht unsere Batteriekapazität nicht aus. Ok., wir haben noch einen Generator mit an Bord, aber wir sparen uns dieses Szenario mal für Mittelamerika auf. Nur tagsüber, bei perfekter Sonneneinstrahlung, können wir unsere Klimaanlage komplett aus unserem Solardach speisen, ohne die Batteriekapazität nutzen zu müssen. Unsere Klimaanlage zieht ca. 1200 Watt, unsere Solarplatten bringen bis zu 1400 Watt.

Wir hatten diesen Artikel gestartet mit „unpassender Kleidung“. Also, den Punkt können wir hier gleich abhaken, denn wir sind sowohl mit Unmengen an Decken für die Kälte, als auch mit kurzen Shorts und Trägershirts für die Hitze gewappnet. Und für den Regen haben wir diverse Regenjacken und – hosen dabei. Und sollte es mal ganz arg werden: Wir fahren unser Habitat ja spazieren und können es uns darin immer gemütlich machen. Aber dies ist mal ein neues, ganz anderes Thema!

Patsha startet auf dem Rollfeld durch.
Zug ohne Ende…
(Musik von: https://www.musicfox.com/)

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