In El Salvador gibt es keine mautpflichtigen Straßen. Punkt! Ende von unserem Blogartikel. 😉
Das ging ja diesmal schnell, unseren nächsten Beitrag zu schreiben. Yeah! Aber tatsächlich: Man muß sich in El Salvador auf keine Diskussion an Mautstellen vorbereiten: Nein, wir sind kein (kommerzieller) LKW! Wir sind ein WoMo, und deswegen dürfen wir den (günstigeren) Auto Tarif bezahlen… Und die Straßenqualität – also, die Fahrbahnoberfläche – ist tatsächlich in diesem kleinen Land ein Traum. Dennoch hatten wir enorme Schwierigkeiten, hier mit Patsha zu fahren, aber dies verraten wir Euch dann erst in unserem Länderfazit, welches wir im nächsten Blogartikel planen.
Also, von Mexiko bzw. Guatemala kommend, waren wir diesbezüglich tiefenentspannt. Als wir damals – von Texas kommend – in Mexiko eingereist sind, hatte man uns die schnellere und bessere Mautstraße in Richtung Monterrey empfohlen. Nicht ersichtlich im Kartenmaterial, verläuft daneben die alte, mautfreie Straße, die eigentlich auch top ist. Nur halt einspurig pro Richtung und mit vielen LKWs. Insofern war es für uns i.O., aber wir haben schon geschluckt, als wir gleich an Tag 1 die Diskussion hatten: (O-Ton Dame an der Mautstelle): Unsere Sensoren zeigen, daß Sie einen LKW fahren. Da ist egal, ob Sie ein TIP als WoMo bekommen haben. Ich kann das System nicht überschreiben. Sie müssen den LKW Tarif bezahlen.
Tja, der LKW Tarif ist 2 bis 3x so teuer wie der PKW Tarif, und der ist schon nicht ohne. Und wir haben an vielen Stellen im weiteren Reiseverlauf gemerkt: Ja, die Person am Schalter kann gleichwohl die „Sensoren“ überschreiben und uns den günstigeren Tarif gewähren. Ist immer eine Frage der eigenen Verantwortung bzw. dem eigenen Willen. Wenn wir grob überschlagen, haben wir in 5 Monaten Reise in Mexiko schon über 350 € an Maut ausgegeben; für europäische Verhältnisse – vielleicht abgesehen von Frankreich – empfinden wir dies als sehr viel. Aber immer die schlängeligen, schmalen, tlw. steilen Alternativrouten nehmen, sofern überhaupt vorhanden? Und dann noch durch kleine Ortschaften mit tiefhängenden Kabeln? Mit der Größe eines LKWs kein Spaß. Insofern beißen wir in den sauren Apfel. Man muß auch dazu sagen: Die mautpflichtigen Straßen sind teilweise nicht unbedingt besser – in ihrer Qualität, und haben meistens auch gar keinen Randstreifen oder Nothaltebuchten. So manche ist ein Flickenteppich aus Teerresten und Schlaglöchern und man fragt sich: Wofür zahlt man hier?
Mautstraßen können in privater, als auch in staatlicher Hand sein. Insofern ist es für uns schwierig, im Internet verläßliche Informationen über den Preis vorab zu finden. Manchmal bezahlt man die Maut für die Strecke, die vor einem liegt, manchmal für jene, die man bereits gefahren ist. Manchmal muß man auch an Abfahrten zahlen, oder wenn man dort wieder rauffährt, noch einmal, obwohl man doch für das Teilstück bereits gezahlt hatte. Auch die Beiträge pro Straßenlänge sind immer wieder anders. Wir können irgendwie kein System erkennen. Die meisten Mautstellen sind mit Personen – abgesehen von den Häuschen, bei welchem man mit einer Mautbox durchfährt – bestückt. Nur bei zweien auf unserer bisherigen Reise gab es einen Zettel, den man an der nächsten Stelle bezahlen mußte. Und prompt kam tatsächlich an einer der zwei Stellen kein Zettel raus, was Diskussion an der Zahlstation danach verursachte. Wir glauben, wir haben dann dort wieder einmal zu viel bezahlt.
Generell heben wir unsere ganzen Mautbelege mittlerweile auf, denn – obwohl verblichen – sie ist unsere Argumentationshilfe bei: ¡En todo México hemos estado pagando la tarifa del auto! 😉 Wir müssen aber dazu sagen, daß sich – in bezug auf die Anzahl der Mautstellen, die wir passiert hatten – die Anzahl der Diskussionen in Grenzen hielten, und in Summe haben wir bislang nur 2x den teureren LKW Tarif bezahlen müssen. Wir versuchen zwar, der Diskussion freundlich Stand zu halten, die länger werdende Schlange hinter uns zu ignorieren, aber wir sitzen leider auch nicht am längeren Hebel. Und Lust auf die Polizei, die man dann holen könnte, haben wir auch nicht. Also haben wir dann meistens nach 5-10 min. Diskussion aufgegeben, zumal wir schon einmal die Situation hatten, daß uns nach der Mautstation ein LKW beim Überholen „verärgert“ bedrängt hat, was wir wiederum nachvollziehen können, denn schließlich haben wir den Verkehr aufgehalten.
Geärgert haben wir uns aber insbesondere in Guatemala, nicht in Mexiko. In Guatemala gibt es ganze 3 (!) mautpflichtige Stellen und wir schaffen es, genau eine davon südlich von Guatemala City zu befahren. Und diese Stelle – ca. 20 km lang, versehen mit 2x Mauthäuschen – hat uns den LKW Tarif berechnet. Teilweise auch unsere Schuld, denn wir waren so perplex, daß wir auf einer Mautstraße fahren, daß wir gar nicht diskutiert hatten. Für 20 km haben wir dann 15 € bezahlt: Für uns absolut nicht verhältnismäßig! Wahrscheinlich haben wir auch noch Glück gehabt, denn in Guatemala – als auch in Mexiko – schauen alle immer auf die Anzahl der Reifen auf unserer Hinterachse. Egal, ob PKW oder LKW: Sobald man Doppelbereifung hat, muß auch ein Pick-up oder WoMo den LKW Tarif zwingend bezahlen. Da sind wir froh, daß Patsha nur zwei Schlappen hinten hat.
Die Mautbox in Mexiko bringt übrigens keinen Vorteil; gleicher Preis, so die Infos, die wir erhalten haben. Und die Locals zahlen genauso viel wie wir, und dies bei einem deutlich anderen Gehaltsgefüge im Land.
Selten, aber es gab sie, standen wir im Stau an einer Mautstelle, da es dann doch nicht so zügig voran ging. Mmh, wie war dies nochmal hinter uns, wenn wir diskutiert hatten? 😉 Und meistens sind diese „Staustellen“ bekannt, d.h. findige Händler laufen dann dort herum und verkaufen ihr Obst oder ihre Getränke. Dafür wurden wir an vielen Mautstationen mit einem Lächeln empfangen, und man hat uns eine gute Weiterfahrt gewünscht. Ja, was wäre Mexiko ohne diese Begegnungen?!
Dennoch: Mautfrei durch El Salvador! Yeah! Punkt!