Unsere Navigationserfahrungen

von root

Wo mĂŒssen wir jetzt lang fahren? Bitte im Kreisverkehr die erste links abbiegen! 😉

Wer weiß, daß wir nicht in einem Land mit Linksverkehr reisen, wird schnell – oder langsam – merken: Mit dieser Anweisung wĂŒrden wir immer noch die Runde im Kreisverkehr drehen. 😉 Haben wir zu Anfang unserer ersten Urlaubsreisen noch klassisch mit Karte navigiert – keine Ahnung, wie wir dies damals in uns fremden StĂ€dten bewerkstelligt hatten
 -, so ist fĂŒr uns ein Leben ohne Navigationssystem inzwischen undenkbar! Auch wenn man diesem nicht zu 100% trauen sollte – so manch einer ist am Ende der Straße wohl schon mal in den Fluß gestĂŒrzt, da die vermeintliche BrĂŒcke eine FĂ€hre war und just zu diesem Zeitpunkt nicht verkehrte -, so ist dies eine enorme Hilfe in unserem Reiseleben. Wir haben zwar immer noch unser Garmin 276c an Bord, mit dem wir frĂŒher auf dem Motorrad und im Urlaub navigiert hatten, aber da es inzwischen keine Karten mehr gibt, nutzen wir dieses nur noch zum Routentracking, also der Wegaufzeichnung. Und dieses ist Gold wert, denn unser kostenloses Navi-Programm „Navigator“ stĂŒrzt doch ab und zu auf unserem Tablett mal ab, und da wĂ€re es schade, wenn wir unsere Routenaufzeichnung verlieren wĂŒrden. Unser Tablett haben wir ĂŒbrigens auf einer Halterung zwischen uns beiden auf unterer Höhe des Cockpits montiert, und nicht wie viele, auf dem Cockpit selber, da wir es dort vor großer Hitzeeinstrahlung von außen schĂŒtzen wollten. Nachteil ist natĂŒrlich der schlechtere Blickwinkel fĂŒr den Fahrer, aber der Beifahrer hat bei uns immer den Job des geduldigen(!) Navigators, zusĂ€tzlich zu der Sprachansage des Navi-Programms. Dies ist insbesondere dann hilfreich, wenn sich eine Abbiegung nicht wirklich vom Weg geradeaus unterscheidet, da sie so eng beieinander verlaufen und das Kartenmaterial es nicht wirklich auflöst. Insbesondere ab Mexiko sĂŒdwĂ€rts haben wir sehr hĂ€ufig solche Situationen, wo wir raten mĂŒssen, wo es denn nun wirklich lang geht.

Apropos Sprachansage: Wir hatten verschiedene Sprachen auf unserem Navi-Programm ausprobiert: Deutsch, Englisch, Spanisch. Im Spanischen war fĂŒr uns die Ansage teilweise so lang, daß wir das GefĂŒhl hatten, wir sind an der zu nehmenden Abzweigung bereits vorbei, bevor das Wort von der Stimme zu Ende gesprochen wurde. Und im Deutschen waren die möglichen Stimmen der Sprachansage teilweise so grauenhaft, daß wir lange Zeit die englische Version genutzt hatten. Jetzt haben wir glĂŒcklicherweise eine akzeptable Stimme auch fĂŒr die deutsche Version gefunden.

Wir hatten uns damals fĂŒr dieses Programm – Navigator – entschieden, da es zum einen kostenlos ist, als auch, daß wir damit offline navigieren und sowohl RoutenfĂŒhrung als auch -tracking machen können. Das Kartenmaterial basiert auf OSM-Kartenmaterial. Mittlerweile haben wir auch von anderen, kostenlosen Programmen gehört (z.B. mapy.cz), die wir jedoch nicht ausprobiert haben. Nachfolgend die Liste von Programmen & Apps, die wir auf unserem Tablett getestet hatten:

  1. Maps.me
  2. OsmAnd
  3. LocusMap
  4. HERE weGo
  5. Google Maps
  6. Meine Routen
  7. MapsOut (ließ sich nicht richtig installieren)
  8. Navigator

HĂ€ngen geblieben sind wir beim Letzteren. Zwischendurch hatten wir auch mal die LKW Version von Navigator getestet, die auf TomTom-Kartenmaterial basiert, aber die hatte nur zu ca. 50% verlĂ€ĂŸlich funktioniert, weswegen wir uns nach der kostenlosen Testphase nicht fĂŒr eine kostenpflichtige Version entschieden hatten. Insofern ist Mitdenken angesagt, denn es könnte ja passieren, daß wir mit unserer Höhe nicht unter einer BrĂŒcke durchpassen. TatsĂ€chlich hatten wir ganze zwei Mal in den letzten 3 Jahren jenen Fall und da gab es zumindest in einem Fall fĂŒr LKWs eine Umgehung, und im anderen Fall nur noch den RĂŒckwĂ€rtsgang. 😉 Also, lĂ€cherliche 500 m im RĂŒckwĂ€rtsgang und damit nicht so schlimm.

Viel schlimmer fanden wir jedoch in Europa – in manchen LĂ€ndern – die Gewichtsbegrenzung, die es verbietet, in gewisse Bereiche, wie z.B. StĂ€dte, hineinzufahren. Einerseits nachvollziehbar, denn wer will sich mit seinem „großem Kasten“ schon durch enge Gassen zwĂ€ngen, auf der anderen Seite gab es dann oft keine ausgewiesene Umgehung. Insbesondere in Frankreich war uns oftmals nicht klar: Ist dies jetzt ein Tonnen-Verbotsschild, oder der Hinweis, daß man mit jenem Fzg.-Gewicht genau hier lang fahren darf, was genau das Gegenteil bedeutet. Wenn ein anderer LKW auch dort lang fuhr, mußte es also auch fĂŒr uns passen, aber eindeutig war dies nicht. Und im Baltikum konnten wir SehenswĂŒrdigkeiten nicht anfahren, da wir dort mit unserem Gewicht nicht hindurften. SpĂ€testens aber auf dem nordamerikanischen Kontinent, wo wir gerade sind, wird die GewichtsbeschrĂ€nkung sekundĂ€r, denn das Meiste ist fĂŒr viel schwerere Fzg. ausgelegt, oder – wie hier in Mexiko oder Zentralamerika – wird man irgendwann merken, daß man mit der GrĂ¶ĂŸe eines LKWs nicht mehr durch die Gassen paßt und ab spĂ€testens dann sich in keine Stadt mehr wagen. â˜č Gewogen wurden wir ĂŒbrigens bislang an keinem GrenzĂŒbergang – weder in Europa, noch hier in Nord- und Zentralamerika. Wenn, dann wird maximal die VIN kontrolliert, fĂŒr die temporĂ€re Aufenthaltsgenehmigung von Patsha im jeweiligen Land. Oder auf die Anzahl der RĂ€der an der hinteren Achse geschaut, denn dies bestimmt den Mautpreis.

Manchmal sind auch in iOverlander, welches wir aktuell nutzen, Warnhinweise von Nutzern vermerkt, daß man besser jene Strecke nicht wĂ€hlt, wenn man zu groß sei. Aber es ist schwierig, dann zu entscheiden: Ist „zu lang“ gemeint, oder „zu hoch“. Von letzterem können wir mittlerweile ein Lied singen: Haben wir in Mexiko noch ĂŒber die vielen Topes geschimpft, die in Guatemala weniger hĂ€ufig wurden, so haben wir spĂ€testens in El Salvador angefangen, ĂŒber die zugewachsenen Straßen zu schimpfen, die unsere Solarpanele abbĂŒrsten. Aber wir greifen jetzt zu sehr voraus! Es ist tatsĂ€chlich so, daß wir auf die letzten 3 Jahre zurĂŒckblickend weniger Probleme mit unserer Fzg.-LĂ€nge, als Breite und insbesondere Höhe hatten. Wir hĂ€tten tatsĂ€chlich unsere Kabine um 5-10 cm weniger hoch auslegen sollen und wĂ€ren so mĂŒheloser durch so manche Strecke gekommen. Jedoch wĂ€re eine Gesamthöhe von 3-3.20 m idealer, um sich mehr auf die Landschaft als die Straße konzentrieren zu können – fĂŒr uns bei unserem Fahrzeugkonzept „undenkbar“.

Was wir bislang noch nicht genutzt haben, sind topographische Karten bzw. ein Navi-System, welches auf Kartenmaterial mit Höhenlinien basiert. Dies wĂ€re insbesondere dann hilfreich, wenn man viel offroad fĂ€hrt oder abenteuerliche Offroad-Passagen erkundschaftet. Wir gehören jetzt nicht zu den wirklichen Offroad-Reisenden, auch wenn wir Offroad-Passagen nicht zwingend meiden, aber wir sind (bislang) nicht so extrem in z.B. WĂŒstengegenden unterwegs, wie andere in einem lila Expedi. 😉

Und wenn sie – also wir – nicht links im Kreisverkehr abgebogen sind, so fahren sie immer noch entgegen dem Uhrzeigersinn umher. 😊

(Musik von: https://www.musicfox.com/)

 

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