Länderfazit Belgien

von root

Genau eine Woche sind wir Anfang Juli spontan durch Belgien getourt. Da wir noch etwas Zeit bis zu unseren geplanten Orga-Dingen in Deutschland hatten, wollten wir uns auch von diesem Land einen Eindruck verschaffen. Unsere ersten Aufenthalte in Belgien liegen schon Jahrzehnte zurück und wir beiden waren noch recht klein, um dies wirklich in Erinnerung zu behalten. Also, los geht’s!

Unsere Route mit unseren Übernachtungsplätzen findet Ihr HIER.

Hier also unser sehr persönliches Länderfazit. Fangen wir mal mit den weniger subjektiven Faktoren an:

  • Wetter: Irgendwie dachten wir, es wäre im Juli wärmer. Tagsüber hatten wir so paarundzwanzig Grad, nachts ging es runter bis auf tlw. nur 11 Grad. Brrrr…Geregnet hat es glücklicherweise nur wenig.
  • Stellplätze: Wir haben eine Mischung aus Campsites bzw. kostenpflichtigen Stellplätzen nahe Städten gewählt, und ansonsten waren wir frei in der Natur unterwegs. Dies ging mit der Park4Night-App ganz gut. Beim ersten Mal, an welchem wir auf einem Waldparkplatz (zusammen mit 3 anderen Campern/Vans) frei standen, kam um Mitternacht zwar die Polizei einmal mit Mega-Licht vorbei gefahren, aber wir hatten den Eindruck, mehr zur generellen Kontrolle, da der Parkplatz auch sehr nahe an einer Stadt lag. Insofern denken wir, daß Freistehen in Belgien prinzipiell kein Problem ist.
  • Wasser: Wir haben die Befüllmöglichkeit an den Campgrounds genutzt, da wir in Belgien nicht getankt hatten, und ansonsten auch keine einfache Möglichkeit zum Wasser-Tanken gesehen hatten.
  • Strom: Wir hatten es in früheren Länderfazits bereits erwähnt: Im Sommer sind wir unser eigenes Kraftwerk und haben stromtechnisch kein Problem.
  • Müllentsorgung: Ähnlich wie beim Wasser, d.h. auch hier haben wir Möglichkeiten wie Campingplatz, Picknickplatz o.ä. genutzt, denn gut nutzbare Müllcontainer haben wir nicht entlang der Straße gesehen.
  • Lebensmittel: Mit unserer Discounter-App haben wir schnell den Supermarkt gefunden, aber mit einem wachsamen Auge wäre dies auch so kein Problem gewesen.
  • Dieselpreis: Wir hatten noch extra in Frankreich – trotz des hohen Preises – getankt, denn google nannte uns einen noch höheren Dieselpreis in Belgien. Tja, war dann doch nicht so, aber es war nahezu identisch. Insofern hätten wir zumindest in Belgien nicht günstiger tanken können. Verkehrte Welt!
  • Daten/Internet: Da unsere free-Karte aus Frankreich noch gültig ist, roamen wir hier auf einem unserer Handys. Im Router haben wir unsere damalige Aldi Karte aus Deutschland reaktiviert, aber warum auch immer: Mit jener ziehen wir 2 GB pro Tag! Irgendwie paßt dies nicht zu unserem normalen Konsumverhalten und wir sind skeptisch, ob dies so richtig ist. Jetzt saugen wir erstmal die Handy Karte leer – da wir mit free im Ausland zumindest auch 10 GB bekommen, und dann sehen wir weiter. Netzqualität damit ist jedoch so lá-lá. Mit der Telekom SIM-Karte für’s andere Handy, die sich automatisch mit guten Netzen verbindet, haben wir auch hier wieder kein Problem und immer LTE Empfangsqualität.

Und die subjektiven Eindrücke:

  • Land: Im Norden ist Belgien eher flach – da auch auf Meeresniveau -, zum Süden hin immer hügeliger und grüner. Die Landschaft ist nett, jedoch nicht spektakulär. Insbesondere Brügge fanden wir superschön und mit diesem Eindruck direkt danach nach Brüssel zu fahren, war schon ein „Schock“ für uns. Die Gebäude in Brüssel sind zwar wirklich gut erhalten oder werden restauriert, aber ansonsten hatten wir den Eindruck, wir befinden uns überall in einer Art „Milieu“ und es war auch leider sehr dreckig. Von DER europäischen Hauptstadt hätten wir uns ein anderes Bild erwartet. Da wir nur einen halben Tag in Brüssel verbringen wollten, haben wir uns gegen unsere Gewohnheit die (teure) Hopp-on-Hopp-off-Tour gegönnt: Unseres Achtens kann man sich diese komplett sparen, da man weitere Sehenswürdigkeiten auch nicht wirklich vom Bus sehen kann bzw. sogar noch extra bezahlen muß, um wirklich auszusteigen und zu den Attraktionen zu laufen. Man sollte lieber mit dem normalen Bus zum Atomium fahren; dies kommt deutlich günstiger.
  • Straßen: Die ersten Kilometer in Belgien waren klasse: Breite, gute Straßen, sogar mit Radwegen links und rechts. Wir hatten uns gefühlt wie in einem Miniatur-Modellbauland – nur in groß. So ordentlich und gepflegt war alles. Leider hielt der Eindruck nicht lange an; am Ende müssen wir auch leider sagen, daß Belgien genau wie Frankreich straßentechnisch für einen LKW ungeeignet ist: Umleitungen ohne Ende, nicht gut angekündigt; Verbotsschilder für > 3.5 t überall; zum Süden zunehmend sehr schlechte Straßenbeläge, von der Breite oder besser gesagt, Enge, ganz zu schweigen. Auch hier gilt: Mit einem gut gefederten PKW ist man besser dran.
  • Leute: Wir haben Belgier als sehr distanziert empfunden, denn (zurück) gegrüßt oder gelächelt wurde nur ganz selten. Es wurden zwar auch Fotos von Patsha gemacht, wenn man sich unbeobachtet meinte, aber in Kontakt sind wir dann doch eher wieder mit anderen Reisenden als den Belgiern selber gekommen. Aufgefallen sind uns jedoch die immer akkurat geschnittenen Hecken vor jedem Wohnhaus.
  • Flora & Fauna: Wir hatten tatsächlich einen tollen Übernachtungsspot, an dem uns sogar Wildschweine direkt am Auto besuchen kamen. Und ein Deko-Reh hoppelte auch schon mal über die Straße. Ansonsten viele Vögel, denen wir auf unseren Wald-Stellplätzen lauschen konnten.
  • Landestypische Küche: Belgische Waffeln und Fritten haben unseren Magen erfreut bzw. letztere lagen dann schwer darin. Lag aber wohl doch eher an der fettigen Mayo. Von den angeblich 500 verschiedenen Biersorten haben wir nur eine geschafft: War aber lecker. Ansonsten mag Belgien bestimmt noch mit mehr Delikatessen glänzen, aber wir waren zu kurz in dem Land und haben uns eher selber etwas gekocht.

Einen Eindruck von unserer Tour könnt Ihr Euch mit den hiernach angehangenen Fotos verschaffen. Viel Spaß damit!

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